Fernsehen kein Leitmedium mehr

Sagt Wikipedia, wo unter Hinweis auf Göttlich (2002) zunächst eine Begriffsklärung zu finden ist:

"Als Leitmedium bezeichnet man in der Publizistik- und Medienwissenschaft ein spezifisches dominierendes Einzelmedium in einer bestimmten historischen Phase der Medienentwicklung, welchem "eine Hauptfunktion in der Konstitution gesellschaftlicher Kommunikation und von Öffentlichkeit zukommt."

Historisch gesehen stellt sich das in etwa so dar:

* Mittelalter und frühe Neuzeit: Flugschrift
* ab 16. Jahrhundert: Buch
* ab Anfang des 20. Jahrhunderts: Hörfunk
* ab Mitte des 20. Jahrhunderts: Fernsehen
* seit der Jahrtausendwende: Internet

Dagegen IP:

"Fernsehen und Internet ergänzen einander folglich ganz hervorragend. Nicht zuletzt deshalb, weil die jeweiligen Nutzungsmotive komplementär zueinander sind.

Fazit: Die Nutzung der elektronischen Bildschirmmedien steigt weiter an, wobei das Internet – entgegen der häufigen Annahme – das Leitmedium Fernsehen nicht verdrängt, sondern ergänzt."

Meine unfreiwilligen teilnehmenden Beobachtungen lassen darauf schließen, das das Argument "nicht Verdrängen sondern Ergänzen" stimmt. Allerdings in folgende Richtung: Die Glotze läuft, aber mehr als Geräuschkulisse im Hintergrund, so als neues Radio. Auf der Couch die Blicke gespannt auf den Laptop-Bildschirm, vertieft in die spannende weite Welt da draussen.

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